Vilma

…gesucht und gefunden…

Ich hatte gerade mein Traumstudium fern ab der Heimat begonnen, da bemerkte ich, dass mir irgendetwas im Leben fehlte. Ich war oft traurig, mir fehlte ein Ausgleich zur ewigen Lernerei und ich fühlte mich einsam, wurde oft krank. Bloß gut das dagegen ein Heilmittel gewachsen war. Klein, aufgeweckt und knuddelwütig! Ein Hund. Wir hatten auch zuhause immer Hunde und besser als jeder Mensch wussten die es auch stets zu verhindern, dass ich derart Trübsal blasen konnte. Also beichtete ich meiner Familie das Problem, die verstanden sofort und verordneten ebenfalls eine gehörige Portion Schnuffelalarm. Daraufhin befragte ich Tante Google und suchte nach dem perfekten Hund für mich. Lange dauerte es auch nicht , da stieß ich auf „Hundehilfe über Grenzen“ und auf Vilma. Vilma… nicht nur dass ich seit Jahren auf diesen Namen abfahre und schon immer ein Tier wollte, das so heißt… nein… Vilma war auch sonst perfekt. Mir fielen sofort ihre unwiderstehlichen großen braunen Äuglein auf, sie hatte mit ca. 30cm genau die richtige Größe und war mit 8 Jahren im besten Alter. Es war Liebe auf den ersten Blick. Die Erfüllung meiner Träume hat einen Namen…. Vilma! Sie musste bei mir einziehen, unbedingt! Das Einverständnis meines Vermieters war eine schwere Geburt, doch am Ende hatte ich ihn überzeugt. Der Rest war Formsache und schon bald durfte ich Hundezubehör shoppen und die Tage zählen. Es ging alles wirklich herrlich rasant und so begegneten Vilma und ich uns Ende Oktober zum ersten Mal. Ich holte sie bei meinen Eltern ab, die selbst zwei Hunde haben. Als die Wohnungstür auf ging, stürmten mir erst einmal die beiden alteingesessenen Hunde entgegen, doch eine kleine schüchterne Dame tapste mit etwas Abstand auch gleich zielstrebig auf mich zu. Da Vilma nicht alles und jeden leiden kann, empfand ich das als große Ehre und der Tsunami an Glücksgefühlen und Liebe zu Vilmi kam auch bei ihr an, denke ich. Es dauerte nicht lange, da waren ich ihr Frauli und sie mein Hund. Seither liegt immer etwas kleines braunes auf meinem Bauch wenn ich auf dem Sofa lerne. Wenn ich mich nachts umdrehe knurrt mir gelegentlich jemand leise ins Ohr um nicht zerquetscht zu werden . Beim Gassi gehen rennt eine kleine Rennsemmel mit mir um die Wette und mein Zwieback ist bald alle weil jemand das zu seinem liebsten Leckerli erklärt hat. Mein bester Freund heißt nur noch Hundepapa und wenn Heimaturlaub angesagt ist, darf sich die Hundebande zuhause in Acht nehmen. Die langen Schlappohren unseres Dackelmixes haben es der Vilmi angetan. Sie lutscht so lange daran rum bis ihr rechtmäßiger Besitzer völlig besudelt zur Seite kippt. Auch der große Paul kann seine Lieblingsdecke nun untervermieten und der Katze wird es nie langweilig bei so aktiven Mitbewohnern. Vilma ist ein echtes Mädchen, sie geht bei Regen und Matsch nur missmütig vor die Tür und hebt die Pfoten als wollte sie nicht dreckig werden. Sie meckert gerne mal wenn ihr etwas nicht passt und beleidigt wird sie auch schnell, wenn der Hundepapa sie mal nicht gleich begrüßt. Madamme wurde auch schon beim fern sehen ertappt und sie adoptiert gelegentlich meine Wärmflasche. Trotzdem sie manchmal gerne vor sich hin grummelt, ist sie keine chronische Alarmanlage. Sie ist auch mein erster Hund, der nicht versucht meine Wurschtsemmel heimlich zu kidnappen wenn ich mal in ihrer Reichweite esse und eben weg bin. Oh und mit etwas Liebe und Konsequenz habe ich meine wasserscheue Grazie mittlerweile auch so weit, dass sie ihren kleinen Hintern geradewegs und freiwillig nach jedem Gassigang ins Bad bewegt um sich die Pfoten waschen zu lassen. Geht doch! Jedenfalls möchte ich Vilmi nie mehr missen und bin der Hundehilfe über Grenzen sehr dankbar, dass sie mir Vilmi vermittelt haben. Ich wüsste nicht was ich ohne sie anfangen sollte. Mit ihr ist alles doppelt so schön.

Liebe Grüße, Susanne